

Einsteiger-Smartphones richten sich vor allem an Endkunden, die mit den wichtigsten Grundfunktionen auskommen und nicht allzu große Anforderungen an die Performance haben. Diese kosten dabei nur einen Bruchteil im Vergleich zu den Smartphone-Flagschiffen der großen Namen wie Samsung und Co, haben aber oftmals trotzdem aktuelle Hardware mit an Bord.
Mit dem A3 bringt der chinesische Hersteller Umidigi ein solches Low-Budget-Handy auf den Markt. Neben einem Fingerabdrucksensor besitzt das Smartphone Android 8.1 und Gesichtserkennung. Für diesen Test lag mir die Variante mit 2 GB RAM und 16 GB ROM Speicher in der Farbe Schwarz vor.
Lieferumfang
Das Umidigi A3 kommt ab Werk mit einer Schutzhülle sowie einer Displayschutzfolie. Weiter gehören zum Lieferumfang ein Micro-USB Kabel, ein Ladeadapter sowie eine Bedienungsanleitung. Kopfhörer liegen dem Smartphone dagegen nicht bei. Persönlich habe ich mich über die Schutzhülle gefreut, über die fehlenden Kopfhörer konnte ich hinwegsehen, da man normalweise immer ein Paar davon zu Hause hat.
Design & Verarbeitung
Beim A3 setzt der Hersteller im Gegensatz zum A3 Pro auf ein 5,5 Zoll Display ohne Notch. Die Bildschirmränder werden also nicht signifikant dünner und bieten Platz für die Frontkamera oben. Mit seinen Abmessungen von 147,2 x 70,2 x 8,5 mm liegt das Smartphone gut in der Hand. Zwar hätte man an der Dicke noch etwas feilen können, allerdings handelt es sich hier um ein Niedrigpreis-Handy, wo extrem dünne Abmessungen eher unüblich sind. Mit einem Seitenverhältnis von 18:9 passt sich Umidigi an den aktuellen Standard an, die HD Auflösung von 720 x 1440p und einer Pixeldichte von 293ppi ist dem niedrigen Preis geschuldet. Das Display ist sehr hell, auch bei Sonneneinstrahlung wurde die Lesbarkeit nicht eingeschränkt. Die Blickwinkelstabilität befindet sich ebenfalls auf einem guten Niveau. Allerdings lässt sich das Display schlecht abdunkeln, hier scheint es entweder einen Softwarebug zu geben oder der Bildschirm ist physikalisch nicht in der Lage, die Helligkeit zu reduzieren.
Die Verarbeitung des Umidigi A3 ist für diese Preisklasse positiv hervorzuheben. Es knarzt nichts, alle Kanten sind sauber abgerundet und auch die verwendeten Materialien wirken hochwertig. So verbaut der Hersteller rückseitig Glas, der Rahmen ist aus Metall gefertigt.
Die Lautstärke-Tasten sowie der Power-Button auf der rechten Seite besitzen einen guten Druckpunkt. Auch der auf der Rückseite befindliche Fingerabdrucksensor ist gelungen und verrichtet seine Arbeit in den meisten Fällen zuverlässig. Alternativ lässt sich das Smartphone auch über Face-Unlock entsperren, mit dieser Funktion war ich sehr zufrieden. Allein bei Dunkelheit kommt es hier – verständlicherweise – zu Einschränkungen.
Auf der Unterseite befindet sich ein 3,5 mm Klinkenanschluss und der Micro-USB Ladeanschluss.
Performance
In puncto Leistung fällt das Umidigi A3 doch recht stark ab, vergleicht man es mit aktuellen Smartphones aus dem Jahre 2019. Für Einsteiger dürfte das Gesamtpaket aber ausreichend sein. Mit dem MT6739 (4 x 1,5 GHz) Prozessor von Mediatek in Kombination mit 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB internem Speicher kann es durchaus vorkommen, dass das Smartphone von der ein oder anderen App in die Knie gezwungen wird. Als GPU steht der IMG 8XE 1PPC mit 520 MHz zur Verfügung.
Auf Multitasking muss in den meisten Fällen verzichtet werden, da der Arbeitsspeicher mit seinen 2 GB doch etwas zu klein ausgestattet ist. Flüssiges Gaming ist ebenfalls kaum möglich. Social Media, YouTube etc. stellen dagegen meist kein Problem dar.
Software
Das A3 wird mit einem nahezu unverändertem Android 8.1 ab Werk ausgeliefert. Umidigi hat darauf verzichtet, Änderungen am Betriebssystem vorzunehmen. Trotz der schwachen Hardwareausstattung fällt die Bedienung des Betriebssystems durchweg positiv aus.
Kamera
Auf der Rückseite befindet sich eine 12 MP Dual-Kamera. Bei genauerem Hinsehen erkennt man allerdings, dass es sich bei der zweiten Linse um eine Attrappe handelt. Zieht man den niedrigen Preis in Betracht, so ist dieser Umstand aber kein Kritikpunkt für mich. Beim Hauptkamerasensor handelt es sich um den OV8856 mit 12 Megapixeln und einer f/2.0 Blende. Die Frontkamera löst mit 8 MP auf und besitzt ebenfalls eine f/2.0 Blende.
Trotz des niedrigen Grundpreises schießt das Umidigi A3 durchaus akzeptable Bilder. Der Autofokus braucht in manchen Fällen länger, um scharf zu stellen, ansonsten ist die Qualität der Bilder doch recht ansehnlich. Bei Dunkelheit wie auch bei sehr hellen Szenen wird die Kamera aber doch recht schnell in die Knie gezwungen. Alles in allem sind die Bilder scharf, die Farbwiedergabe wirkt naturgetreu und kräftig.
Selfies sind dagegen in den meisten Fällen weniger scharf, die Gesichtsfarbe wird dafür aber ziemlich natürlich abgebildet.
Videoaufnahmen gelingen mit dem A3 nur schwer bzw. sind kaum zu gebrauchen. Grund ist die fehlende Videostabilisierung.
Konnektivität
Das A3 verfügt neben dem 3G Band ebenfalls über LTE. Der Internetempfang war während des Testzeitraums durchweg uneingeschränkt. Hervorzuheben ist der Dual Sim Slot, welcher es ermöglicht, zwei Sim Karten sowie eine MicroSD Speicherkarte gleichzeitig zu betreiben.
Zudem steht Bluetooth 4.0 und WLAN im IEEE802.11 a/b/g/n Standard zur Verfügung. Die Telefonqualität weist dagegen Höhen und Tiefen auf. Je nachdem, in welcher Funkzelle man sich befindet, kommt es zu Hallen, sodass man die eigene Stimme teilweise mithört. Zudem kann es passieren, dass durch das Annehmen eines Anrufes Apps im Hintergrund aus dem Speicher geschmissen werden. Dies liegt wiederum an dem zu niedrig dimensionierten Arbeitsspeicher.
Weiter verfügt das Umidigi A3 über einen Näherungssensor, Beschleunigungssensor, Lichtsensor und Fingerabdrucksensor.
Akkuperformance
Mit einer Akkuladung kommt man gut über einen Tag. Bei durchschnittlicher Display-On Zeit und dauerhaft aktiviertem WLAN und mobilen Daten, waren in meinem Fall am Abend meist noch 25-30 % Restkapazität übrig. Der 3300 mAh große Akku fällt für den niedrigen Preis relativ groß aus und konnte während des Testzeitraums überzeugen. Bei moderater Nutzung sollte eine Akkuladung also ca. für 1,5 Tage ausreichen.
Der Ladevorgang nimmt ca. zweieinhalb Stunden in Anspruch. Hauptgrund für diese – in der heutigen Zeit – ziemlich lange Ladezeit ist die fehlende Quick Charge Funktion.
Fazit: Umidigi A3
Beim Umidigi A3 handelt es sich definitiv um ein Gerät der Einsteiger-Klasse. So habe ich das Smartphone auch bewertet, denn mit einem Smartphone-Flaggschiff kann es nicht mithalten. Für seinen Preis von aktuell knapp 70 bis 80 Euro erhält der Kunde nichtsdestotrotz eine gute Verarbeitung sowie die wichtigsten Grundfunktionen.
Für wen eine mittelmäßige Performance kein Problem darstellt und wer nur gelegentlich Fotos schießt, der kann mit dem A3 also recht glücklich werden. Gerade der Preis ist verlockend, denn die Grundfunktionen wie Telefonieren, Internet und Chatten beherrscht das Smartphone. Vor allem die gute Akkuperformance stach im Test heraus, das Display lieferte immerhin eine akzeptable Auflösung. Wer also über den kleinen Arbeitsspeicher von 2 GB und den knapp bemessenen 16 GB großen internen Speicher hinwegsehen kann, der sollte einen Kauf des Low Budget Handys in Erwägung ziehen.
Technische Daten
- Betriebssystem: Android 8.1
- Prozessor: MT6739, 4 x A53,@ 1.5GHz/ Grafik: IMG 8XE 1PPC @ 570 MHz
- Gehäuse: 147,2 x 70,2 x 8,5 Millimeter
- Gewicht: 186 Gramm
- Display: 5,5 Zoll, 720 x 1.440 Pixel, 295 ppi
- RAM: 2 GB
- ROM: 16 GB (per MicroSD auf bis zu 256 GB erweiterbar)
- SIM-Kartenformat: Dual Nano-SIM oder 1 Nano-SIM + 1 MicroSD-Karte
- Konnektivität: 2G: GSM 2 /3 /5 /8; 3G: WCDMA 1 /2 /4 /5 /8; 4G: TDD-LTE 38 /40 /41; 4G: FDD-LTE 1 /2 /3 /4 /5 /7 /8 /12 /13 /17 /19 /20; WLAN: IEEE802.11 a/b/g/n; Supports 5G Wi-Fi Signal / Wi-Fi Direct / Supports Wi-Fi Display; Bluetooth:4.0
Lieferumfang
- Umidigi A3 Smartphone
- Displayschutzfolie
- Schutzhülle
- Ladeadapter + Micro-USB Kabel
- Bedienungsanleitung